Runterkommen und entspannen in Bangkok

Meine Lieben,

nachdem ich heute erstmal etwas verjetlagged aufgewacht war, habe ich mich dann doch noch aufgemacht, die Stadt ein wenig zu erkunden!Ich fühle mich hier ausgesprochen wohl, es ist schön warm, um die 30°, die aber dank einer leichten Bewölkung recht erträglich sind, und auch die Moskitos, von denen ich mich bei früheren Aufenthalten ziemlich terrorisiert fühlte, halten sich bislang noch zurück.

Was für eine Stadt, was für eine Atomsphäre!

Alles so entspannt in all dem Chaos! Trotz der vielen Menschen liegt, insbesondere in meinem ruhigen Wohnviertel am Khlong, dank der stillen, freundlichen und hilfsbereiten Thais eine Ruhe und Gelassenheit über der Stadt, die mich schon nach wenigen Stunden völlig entspannt hat.

Runterkommen und entspannen ausgerechnet in Bangkok (!), wer hätte das gedacht… Das einzig Traurige ist, dass ihr nicht hier seid, um alle diese Eindrücke mit mir zu teilen! Aber deshalb schreibe ich euch ja, dann habe ich euch zumindest für eine Stunde jeden Tag ganz nah bei mir…

Ich bin einfach am Khlong entlang gelaufen…

…bis zum Wat Saket, eine auf einem künstlichen Berg („Golden Mount“) errichtete buddhistische Tempelanlage; dort waren wir damals schon mit unseren kleinen Mädchen. 🙂

Von oben hat man eine schöne Aussicht über die Stadt:

Anschließend war ich in der historischen Altstadt, vorbei am Wat Pho (ich bin in Thailand, nicht in Vietnam, das hat also nichts mit Nudeln zu tun!) mit seinem berühmten „Reclining Buddha“ (allerdings nicht drin).

Im Regierungsviertel ist mir wieder aufgefallen, wie stark sich die Thailändische Architektur der Verwaltungsgebäude aus dem 19. Jahrhundert an Europa orientiert hatte! Thailand war als einziges Land der Region nie kolonialisiert, und die Thai-Könige haben immer geschickt insbesondere mit Großbritanien verhandelt, um unabhängig zu bleiben. In diesem Zusammenhang öffneten sich die Thais immer wieder europäischen Einflüssen, und übernahmen neben der Architektur auch das Essen mit Gabel und Löffel (statt Stäbchen), und von den Engländern den Linksverkehr.

Den Mittelpunkt der historischen Altstadt bildet die Rasenfläche (der Gartenbauer sagt wohl „Esplanade“) Sanam Luang, ein riesiger Platz

an die der sich hinter hohen Mauern versteckende Königspalast angrenzt.

Noch bei unseren letzten Besuchen war das Sanam Luang ein belebter Park, wo sich nachts die Einheimischen trafen. Als wir damals mit den kleinen Mädchen in Bangkok waren, sind wir mit dem Tuktuk mehrfach drum herum gefahren und haben das bunte Treiben beobachtet, damit sie – geplagt von Jetlag und Zeitverschiebung – leichter einschlafen. Hatte funktioniert! 🙂

Heute ist der große Platz leider von einem Zaun umgeben und wird abends geschlossen, deshalb wirkt dieser zentralste Platz Thailands ziemlich ausgestorben.