Meine Lieben,
nachdem ich gestern nach ca. fünfstündiger Reise vor den Toren des Khao Sok Nationalparks ankam, dachte ich:
Na toll, jetzt bin ich direkt vom Paradies in den hässlichsten Ort Thailands gekommen, und regnen tut es auch!
Warum habe ich nur gleich fünf Nächte gebucht, und auch noch in diesem beliebigen, austauschbaren Jungle-Ressort (Slogan: deluxe budget accomondation!), wo selbst die Rezeptionistin erstaunt sagt: „Most people only stay here one or two nights…“?
Inzwischen (Donnerstagmorgen) habe eine Nacht drüber schlafen können, und bin dadurch schon wieder ein wenig milder gestimmt…
Der Ort ist gar nicht unbedingt hässlich, es ist nur einfach kein Ort, sondern ein Nicht-Ort – eine Ansammlung touristischer Infrastruktur vor dem Nationalpark-Eingang, eine kleine Khao-San-Road im Jungle mit (schlechten!) Restaurants, Bars, Thai-Massage und Weed-Shop, geschaffen, um mehrere Tausend Nationalpark-Besucher am Tag zu beherbergen und zu versorgen.
Die meisten Touristen bleiben nur für wenige Nächte, und entsprechend unpersönlich und distanziert ist die Atmossphäre – in Bezug auf die anderen Touristen, die eh ein ganz anderer Typ sind als der Typ Insel-Abhänger (nämlich jünger, mehr Paare und Familien, viel mehr verschiedene Sprachen), aber auch von den Thais, die hier eher unfreundlicher und generfter sind als an den bisherigen Orten, wo ich war. Vielleicht macht es einfach nicht so viel Spaß, jeden Tag andere Massen von Touris auf die gleiche Art abzufertigen?
Da wünscht man sich ja gleich zurück in die Insel-Community !
Meine Unterkunft ist überhaupt nichts besonderes, ein massiver Bungalow ohne Aussicht – oder bin ich da einfach schon zu verwöhnt?
Es gibt hier um den Nationalpark auch sehr schöne und besondere Unterkünfte, z.B. Baumhäuser oder schwimmende Häuser, aber ich hatte mir schon im Sommer (weil ich die UNBEGRÜNDETE Angst hatte, ich würde im Januar sonst nichts mehr kriegen!) diese Unterkunft hier gebucht, weil sie relativ günstig war, unter 30 € / Nacht inkl. Frühstück, und weil ich nach dem Zelt am Strand ein wenig mehr Komfort buchen wollte:
Ich habe hier ein massiv gemauertes (oder besser „betoniertes“) Häuschen mit „echtem“ Badezimmer mit frischen Handtüchern und Duschgel und Shampoo, sowie frische Bettwäsche – das war nach den zehn Tagen am Strand, wo ich immer (wenn ich nicht gerade aus dem Meer kam) völlig verdreckt und versandet war, eine echte Wohltat, sich nach einer warmen (!) Dusche abzutrocknen und auf das saubere, weiße Laken zu legen.
Auch dass ich hier gleich fünf Nächte gebucht habe, ärgert mich nicht mehr – eine Nacht ist ja schon rum, und ich bin ja wieder auf Festland und habe daher (manchmal jedenfalls) richtig schnelles Internet, so dass ich meinen zweiten Tag hier nutzen werde, um den Blog um Fotos und Videos aus Kapitel 3 der Reise („Die Insel“) zu ergänzen, sowie um den weiteren Aufenthalt zu planen – denn danach habe ich immer noch drei volle Tage, um hier Urwald, Seen, Berge und die zugehörige Flora und Fauna zu bestaunen, bevor es wieder ans Meer geht.
Einsam bin ich auch nicht auf meiner kleinen Terrasse, denn ich kriege hier mehrmals am Tag Besuch!
Anne, falls du das liest: Ich kann das warme Wasser nicht abstellen! Es gibt nur warmes!
na da bin ich gleich doppelt froh noch auf der Insel zu sein. 😀