Flores y Amores

Meine Lieben,

ich befinde mich nun auf der Insel Flores, so benannt von portugiesischen Händlern, die im 16. Jahrhundert hier vor Anker gingen.

Mein Ort Labuan Bajo wurde mir von Touristen auf Bali empfohlen, weil es hier sehr schön sei und besseres Wetter herrsche – was beides auch größtenteils stimmt.

Auch Labuan Bajo würde es ohne Touristen wie mich nicht in der heutigen Form (mit Flughafen, Tauchschulen und Touristenbedarf) geben, aber hier gefällt es mir wesentlich besser als in Kuta – weniger überlaufen, entspannter, und nicht NUR touristisch geprägt, sondern immer noch als Fischerdorf erkennbar, mit sehr viel mehr Einheimischen als Touristen:

Hier stört es mich auch nicht, wenn der Strand voller Treibgut ist – es ist eben ein Naturstrand, der nicht von tausenden Hotelbetten gesäumt wird…

Der Grund, warum dieses Örtchen überhaupt vom Tourismus entdeckt wurde, ist der gegenüber (ein bis zwei Stunden mit dem Boot) gelegene Nationalpark Komodo, den auch ich besucht habe – deshalb heißt auch der Flughafen des kleinen Örtchens „Komodo Airport“.

Außer dem Örtchen und dem Nationalpark habe ich von der Insel noch nicht viel gesehen, und ich werde morgen schon mit dem Boot weiterreisen, um noch mal fünf Nächte am Strand einer einsamen, abgelegenen Insel zu verbringen – es kann daher sein, dass ihr nach den heutigen beiden Briefen ein paar Tage nichts von mir hört!

Ich überlege aber, nach meiner Rückkehr vielleicht doch noch ein paar Tage mehr auf Flores zu verbringen, denn im Reiseführer steht einiges Interessantes, z.B. dass hier mehr als 75% der Einwohner der römisch-katholischen Kirche angehören – das war mir bislang nicht aufgefallen.

Weite Teile der Insel sollen noch relativ unberührt sein, der Großteil der Menschen lebt ein einfaches Leben als Bauer oder Fischer, und ein Einkaufszentrum oder Nachtleben sucht man hier vergebens. Wenn also nichts dazwischen kommt, bleibe ich nach meiner Rückkehr vom Beach Resort noch ein paar Tage, und bereise diese interessante Insel!