Meine Lieben,
ich habe es diesmal geschafft und befinde mich nun im Zentrum von Tokio / Japan!
Mein Hotel…
…liegt zentral im Ausgeh- und Touristenviertel Asakusa, nahe des bekannten Asakusa-Schreins:
Insofern gab es hier bislang keinerlei Verständigungsschwierigkeiten, und überhaupt sind alle Japan-Klischees, an die ich eh nicht geglaubt hatte, hier schon innerhalb der allerersten Stunden zusammengebrochen:
1. Tokio ist schwer zu bereisen – das Gegenteil ist wahr, Tokio ist seit Beginn meines Sabbatical die Stadt, die von allen besuchten Städten am leichtesten zu bereisen ist – einfach weil es hier so einen guten ÖPNV, breite Fußweg und wenig Verkehr gibt! Dass ich auf den Schildern erst mal nach dem englischen Text suchen muss, war in den anderen Ländern auch nicht anders – und heutzutage lotst einen eh das Smartphone ans Ziel.
2. In Tokio spricht niemand Englisch – falsch, ich komme hier genau so gut durch wie in Thailand oder Indonesien.
3. Tokio ist sehr teuer – das ist schon richtig, aber für uns Europäer bleibt es noch im Rahmen, die Stadt hat kein höheres Preisniveau als Berlin! Mein Hotel ist dafür sogar recht günstig, es kostet knapp unter 80 € / Nacht, und auch nur, weil ich den „japanese room“ wollte, der „western room“ hätte nur 65 gekostet!
4. Wenn man als Europäer nach Asien kommt, ist man in einer anderen Welt; in Japan ist man auf einem anderen Planeten – das mag vielleicht so sein, wenn man sich in die japanische Gesellschaft integrieren möchte; für Besucher ist aber fast wieder das Gegenteil richtig:
Zunächst einmal erinnert mich die graue Nachkriegs-Architektur hier viel mehr an europäische Städte als an südostasiatische; die Fahrt vom Flughafen durch endlose Vorstädte bis in die Innenstadt hätte auch im Großraum Paris sein können.
Es ist kalt (bei Sonne tagsüber bis 12°, aber nachts noch unter Null), die Menschen laufen gerne mal ein paar Meter an der frischen Luft, ansonsten findet kaum Leben auf der Straße statt.
Der Verkehr ist sehr überschaubar, weniger als in Berlin, man nimmt viel Rücksicht auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer, und alle halten sich streng an die Regeln!
Die Menschen tragen warme, großstädtische Kleidung, die man genauso in Europa oder Nordamerika sehen würde, nur schicker.
Japan ist eine Demokratie, und man trifft überall auf Bürger:innen, die für ihr Anliegen werben.
Eltern fahren hier ihre kleinen Kinder auf Fahrrädern durch die größtenteils verkehrsberuhigten Gassen! Nein, das ist hier gar kein anderer Planet…
Tokio hat viel, viel mehr mit Europa und „dem Westen“ gemein als mit den Städten Südostasiens; DORT habe ich mich oft wie auf einem anderen Planeten gefühlt, in Tokio dagegen fühle ich mich als Berliner fast wie zuhause.
Hier noch ein paar Impressionen von der Gegend um den Bahnhof Shibura mit seinen berühmten Mehrfach-Zebrastreifen:
Schon wieder so viele Eindrücke von einem einzigen Tag, und das obwohl ich so hundemüde war und das Sitzfleisch schmerzt – ich hatte wieder einen Nachtflug, das kann ich zukünftig nicht mehr oft machen, es ist einfach zu belastend und zu schmerzhaft.
Gute Erholung bei viieel Laufen für deinen Allerwertesten
Ich sehe, du kennst dich aus…. 🙁 Dabei habe ich seit Anfang 2022 sogar 20kg Gewicht verloren, aber es drückt immer noch zu viel aufs Kreuz.
Wahnsinn. war vor ca 15 Jahren in Kyoto und habe es damals wirklich als anderen Planeten empfunden…
Englisch konnte damals so gut wie niemand und ein Restaurant überhaupt zu finden war eine mörder Challenge… 😄