Javahnsinn!

Meine Lieben, liebe Anne,

ich bin ja zum ersten Mal in Indonesien, und obwohl ich bislang nur einen winzigen Teil – die Insel Java mit der Hauptstadt Jakarta – kenne, liebe ich dieses Land schon jetzt!

Mir fehlen wieder die Worte, um all die Eindrücke zu beschreiben, die ich hier jeden Tag bekomme… Um dieses Land oder auch nur die Insel Java annähernd zu erfassen, reicht es nicht, hier mal eine Woche durchzureisen und Wikipedia zu lesen, man bräuchte mindestens eine sechsmonatige Studienreise (2024?) 😉 … Daher hier lediglich der Versuch einer Textsammlung aus recherchierten Daten und eigenen Erfahrungen:

Das Land verteilt sich auf insgesamt 17.508 Inseln mit den Hauptinseln Sumatra, Java, Borneo (indonesisch Kalimantan), Sulawesi und Neuguinea. Auf Java lebt mehr als die Hälfte der Einwohner; hier befindet sich auch Indonesiens Hauptstadt und größte Stadt Jakarta.

Indonesien (Staatsmotto: Einheit in Vielfalt) ist – genau, wahnsinnig vielfältig:

Laut der indonesischen Volkszählung von 2001 leben in Indonesien insgesamt fast 360 verschiedene Völker, und es gibt bis zu 250 verschiedene Sprachen.

Es gibt gerade hier auf Java hinduistische, buddhistische, islamische und christliche Traditionen; die Inselwelt wurde im Laufe der Jahrhunderte besiedelt von Malaien, Indern, Chinesen, später den Kolonialmächten Portugal und Holland – und alles mischt sich hier zu einer einzigartigen Kultur!

In meinem Hotelzimmer

87 % der Indonesier sind Muslime (etwa 225 Millionen), damit ist Indonesien der Staat der Welt mit der größten muslimischen Bevölkerung. Die allermeisten praktizieren jedoch eine synkretistische (das habe ich nachgeschlagen bzw. abgeschrieben: „Eine Vermischung von Religionen und religiösen Gebräuchen“) Form des Islam, d.h.: Man geht Freitagabend in die Moschee (und danach auf ein Bier, wie mir einer der Guides stolz sagte), fleht aber auch mal zu den hinduistischen Göttern, zündet vielleicht ein Räucherstäbchen für die Ahnen an, und betet dann noch zu den uralten Naturgottheiten. Sicher ist halt sicher.

Von allen Ländern Südostasiens, die ich kenne, ist Indonesien das ärmste und am wenigsten entwickelte (BIP 13.000 USD / Kopf und Platz 114 (!) im Human Development Index (siehe auch Thailand und Malaysia) – damit aber natürlich auch das ursprünglichste!

Das Reisen ist einfach, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, und es gibt ein recht gutes Bahnnetz!

Die Landschaft ist wunderschön, teilweise schon mehr tropisch als subtropisch, mit dichten Urwäldern und endlosen Reisfeldern, und es gibt zahlreiche aktive Vulkane!

Hier noch ein paar Impressionen, aufgenommen in und um Yogyakarta:

In meinem Hotel auf dem Weg zum Frühstück, welches ich nicht gebucht habe, und auch Kaffee habe ich jetzt nur einmal bestellt: 3 €, das entspricht dem, was ich hier an den Garküchen für Essen ausgebe – an einem ganzen Tag!!!
Andrang vor dem Straßenfest
Alle Südostasiaten (und ich) haben die App „Grab“ installiert, eine Mischung aus Uber, Lieferando und Amazon Fresh – d.h. man kann jederzeit ein Motorradtaxi oder ein (semi-privates) „Grab Car“ bestellen, weiß auch vorher schon den (super niedrigen, innerhalb der Stadt meist weniger als ein Euro für ein Motorrad, für ein Auto vielleicht ein bis zwei Euro) Preis und die Route, und die Kosten werden automatisch von der Kreditkarte abgebucht. Wenn alles glatt lief, gebe ich hinterher ordentlich Tip, ebenfalls per App… Deshalb haben die Tuktuk- und Rikschafahrer kaum noch zu tun, und hoffen auf die wenigen Touristen…

Wow, wie die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat… 🙂 Ihr merkt schon: Ich sitze wieder im Zug, achteinhalb Stunden von Yogyakarta zum Vulkanmassiv Bromo

…und verbringe hier eine sehr kurzweilige Zeit damit, meine Eindrücke der letzten Tag zu verarbeiten und „zu Papier“ (haha) zu bringen! Ich hoffe, euch gefällt das ebenso gut wie mir!