Naya Gawana Resort & Spa

Meine Lieben,

das Titelbild oben zeigt NICHT mein Resort, gibt aber einen kleinen Vorgeschmack, worauf ich mit diesem Brief hinaus will…

Ich bin hier im Norden Balis, einer der wenigen (in der Saison, momentan ist es überall recht ruhig) ruhigen und abgelegenen Gegenden der Insel.

Hier gibt es keinen feinen Sandstrand wie im Süden, sondern dunklen vulkanischen Sand

und man kann nicht surfen – daher verirren sich deutlich weniger Touristen hierher als in die Gegend um Denpassar.

Mein Hotel Naya Gawana liegt noch nicht mal am Strand, sondern an einer kleinen Meeresbucht, die sich ins Landesinnere zieht…

Mein Hotel liegt am Ende der Bucht, dort ist dann wie gesagt auch kein Sand mehr

Dafür habe ich hier kleine Kanäle, Mangrovenwälder – und meine Ruhe!

Das einzige, was mich hier überhaupt nerven könnte, ist das Hotelpersonal – die sind nämlich fast schon ZU freundlich (jede:r lächelte mich an, fragt wie es mir geht, und was ich vorhabe – das ist einerseits Tourismus, andererseits aber auch die balinesische Lebensart: Die Menschen hier grüßen ständig ihre hinduistischen Geister und treten mit ihnen in Kommunikation, warum sollten sie es mit den Gästen anders machen?) und ZU aufmerksam (sie nehmen mir den Schirm ab, um ihn auf oder zu zu machen, und kontrollieren mehrmals am Tag meinen Bungalow, ob ich auch das Mückennetz zugezogen habe, und schalten mir die Air Condition ein, damit ich sie anschließend wieder ausschalten kann 😉 ) – also wirklich ein Fünf-Sterne-Service, obwohl das Ressort sich selbst nur drei gegeben hat! Ich werde hier behandelt wie ein König, das ist mir fast schon unangenehm.

Das Resort ist – einerseits – wunderschön:

Der Pool und der Whirlpool werden aus einer natürlichen, heißen Quelle gespeist!

Ich habe hier einen massiven Bungalow aus Holz mit großer Terrasse, Schreibtisch, eigenem Hinterhof und Außenbad:

… und man bemüht sich auch, landestypische Elemente und Baumterialien zu verwenden:

Andererseits… komme ich mir hier von Anfang an ein wenig komisch vor – vielleicht so, als würde man Europa bereisen, um sich Schlösser anzusehen, und dafür nach Disneyland fährt!

Ich meine – sie weisen die Gäste darauf hin, dass man ggf. manchmal den Muezzin hört, und dass sie darauf keinen Einfluss haben…

… und dass die kleinen Gaben-Arrangements, die man hier manchmal sieht, nicht nur Deko sind!

Ich verlasse hier jeden Tag das Ressort und laufe durch die Natur und die umliegenden Dörfer, was beim Hotelpersonal und den Einheimischen meist Unverständnis und Heiterkeit auslöst – aber die Vorstellung, hier zwei Wochen Urlaub zu buchen, ohne kaum jemals vor die Tür zu gehen, und anschließend zu erzählen, man war auf Bali, macht mich etwas traurig.

Daher war eigentlich das Beste am Ressort, dass mich der Fahrer kurz mit zu sich nach Hause genommen hat, und mir sein Haus, seine Familie (sehr schüchtern – haben schnell weggeguckt), seinen großen Garten (er ist der einzige mit bezahltem Job, der größte Teil der Lebensmittel wird selber angebaut), seine Kühe und seine Schweine gezeigt hat. Es gibt davon keine Fotos – ich habe zu ihm gesagt: Here I take only photo with my heart! ❤️