O‘ little Tent vs. Sunset Bungalow

Meine Lieben,

ich habe ja eigentlich ein Zelt im Ressort „O‘ little Tent“ gebucht, stellte aber bei meiner Ankunft fest, dass dies lediglich eine Untermarke des Ressorts „Sunset Bungalow“ ist – das war wohl mal ein Versuch, das Geschäft unter verschiedenen Familienmitgliedern aufzuteilen; der größte Teil sind halt die landestypischen „Bungalows“ (wir würden eher sagen „Kleine Hütten auf Stelzen“), es gibt aber auch einige Zelte.

Alles zusammen nennt sich „Ressort“, und an meinem schönen Long Beach auf Ko Chang reiht sich davon eins ans nächste, wenn auch versteckt unter Palmen, meist mit recht einfachen Mitteln erstellt, und (bis auf meine Anlage „Sunset Bungalow“) alle relativ leer.

So ein Ressort besteht aus den genannten Unterkünften für Touristen und einem zentralen „Restaurant“.

Links zum Meer das Restaurant, der einzige überdachte Raum für die Touristen, dahinter die Küche, rechts zum Inland der Wirtschaftsraum

In den Ressorts, die oft das einzige sind, was die Touristen von der Insel erleben, gibt es eine starre Hierarchie der Anwesenden:

Ganz oben stehen die Gäste, die das Geld bringen – immer noch zu 95% weiße Europäer (oder Amerikaner / Kanadier / Australier).

Ebenfalls ziemlich oben stehen die Thai-Besitzer des Landes und des Ressorts; das sind die alten Leute, die in jedem Ressort immer lächelnd in der Ecke sitzen und rauchen – aber fairerweise muss man sagen, dass dies meist eine Familienaufgabe ist, und dass einige Familienmitglieder immer auch aktiv von morgens bis abends mitarbeiten.

Dazu kommen dann die Thai-Angestellten, die immer alle sehr viel und sehr hart arbeiten, und die meist in sehr einfachen Unterkünften, z.B. dem Dachboden des Restaurants, wohnen.

Ganz unten, und das muss man so sagen, denn diese Gruppe ist meist völlig unauffällig und still im Hintergrund, obwohl sie den Großteil der Arbeit machen, ist das Küchen- und Facility-Personal.

In meiner Gegend nah an der Grenze zu Myanmar, einem Land deutlich ärmer als Thailand, sind das meist Burmesen.

Bei uns z.B. werkelt eine ganze Familie inklusive der Kinder (wobei ich gar nicht unterstellen will, dass die nicht zur Schule gehen, denn es gibt eine Schule auf der Insel:) …

… von morgens bis abends in der Küche, der Wäscherei und dem Strand, um den Touristen ihren Wunsch vom Paradies zu erfüllen. Diese Familie wohnt in einer sehr ärmlichen Bretterhütte am Rande des Ressorts (kein Foto).

Der Wirtschaftsraum hinter dem Ressort-Restaurant, dazwischen die Küche
Die Familie des Küchenpersonals im Hintergrund des Betriebes

Die Kinder müssen nicht den ganzen Tag mitarbeiten (aber oft!), sie dürfen auch mal spielen, daddeln oder chillen